Geschichte

2020
100 Jahre RCZ – COVID-19 beherrscht die Welt.

Am 16. März 2020 wurde der Ruderclub Zürich 100 Jahre alt. Anstatt Gläserklingen, Tanzen und Feiern im Jubiläumsjahr, bescherte uns die COVID-19 Pandemie just an diesem Tag einen Lockdown. Immer schärfere Schutzkonzepte mit umfangreichen Massnahmen dominierten das Jahr. Von langer Hand geplante Anlässe mussten schweren Herzens verschoben werden und fielen schliesslich ganz ins Wasser.
Unsere extra eingerichtete Jubiläums-Website dokumentiert eindrücklich die Jahre 1920–2020 in einer Jubiläumsbroschüre «100 Jahre RCZ» mit Fotos, Texten, Videos wie auch den erfolgreichen Spendenaufruf für einen neuen Renn-Achter.
Trotz Lockdown vom 16.3.2020 bis 10.5.2020 ging es im RCZ hinter den Kulissen weiter. Der Vorstand traf sich online, die RCZ Athletinnen und Athleten trainierten @home, um für die Regattasaison fit zu sein. Regatten wurden verschoben, viele fielen ganz aus – auch die Olympiade Tokyo wurde auf 2021 verschoben.
Einige Regatta Highlights konnten dennoch gefeiert werden: An den Swiss Indoors gewann Pascale Walker Silber. 2 x Bronzemedaille gab es am Silverskiff in Turin für Ewald Grobert und Julia Kuruc.
Olivia Roth und Seraina Fürholz gewannen Silber an den Junioren-Europameisterschaften im Damen Doppelvierer mit Julia Andrist (RC Basel) und Alina Berset (Seeclub Sursee).
An den Schweizer Meisterschaften gab es 3 x Gold und 2 x Bronze für RCZ Boote, die in diesem Jahr zum Höhepunkt der Saison wurde. Unsere Masters im M4x mit Ueli Isenschmid, Yves Studer, Alain Glasson, Fabiano Vogt (RC Belvoir) gewannen Gold. Seraina Fürholz und Olivia Roth gewannen Gold im JW 2x; Andrea Fürholz und Pascale Walker Gold im Elite W 2x. Bronze erruderten Yves Studer und Alain Glasson im Masters M 2x. Auch der Elite Frauen Achter holte die Bronzemedaille für Andrea und Seraina Fürholz, Oliva Roth, Pascale, Walker, Marie Lou Schubert, Marie Synakewicz, Clio Scheidegger, Lara Eichenberger, Carla Sgobbo (Stf.).
Ein erneuter Lockdown im Herbst zwang uns zur Schliessung des Clubraums, der Garderoben und Duschen. Lediglich der Ruderbetrieb konnte mit strengen Schutzmassnahmen und Maskenpflicht aufrecht erhalten bleiben.

 

100 Jahre RCZ

 

2010 – 2019
Neue Crew bringt frischen Wind

2019 Die Zahl der RCZ-Mitglieder ist auf 476 gestiegen.
Pascale Walker, unsere Spitzenathletin, ist mit einer Goldmedaille an den SWISS Indoors viel verheissend in die Saison gestartet. Leider konnte sie sich für die olympischen Spiele 2020 in Tokio nicht qualifizieren. Im Doppelzweier mit Valérie Rosset konnten die dazu notwendigen Platzierungen nicht erreicht werden. Bronzemedaille für Andrea Fürholz im Doppelvierer an den U23 in Ioannina in Griechenland und der 4. Platz in derselben Bootsklasse an der U23 WM in Sarasota USA.
An den Schweizer Meisterschaften standen mach vielen Jahren zweimal RCZ U-19 Junioren auf dem Podest. Ein schöner Abschluss in der äusserst erfolgreichen Laufbahn unseres Headcoachs Eberhard Rehwinkel, der von 6.3.2015 bis 30.9.2019 für den RCZ tätig war. Sam Glynn wurde neuer Trainer und Headcoach der RCZ Leistungssportabteilung.
Ein neues Ruderkapitel haben Lara Eichenberger, Cosima Giannachi, Conny Wodnik, Ursina Roesch und Cordula Vögtle aufgeschlagen. Sie starteten in Hongkong unter Schweizer Flagge an den Coastal Rowing Championship, qualifizierten sich im Doppelvierer CW4x für den A-Final und erkämpften sich den glanzvollen 14. Rang. Ihre kühne Fahrt durch die Wellen der Hong Kong Bay flimmerte über tausende von Bildschirmen weltweit.
Eine Goldmedaille erruderten Barbara Haller, Julia Kuruc, Nina Nest und Regula Stitzel im der Kategorie MW4x an der d‘inverno sul Po Regatta.
Ewald Grobert und Dominique Simon werden Kontaktpersonen der neu geschaffenen RCZ-Präventionsstelle. Wir erfüllen damit die Anforderung der Ethik-Charta von Swiss Olympic und dem Bundesamt für Sport.
Am 18. März 2019 ist Alfred Verebèly im Alter von 101 Jahren verstorben. Er war unser ältestes Mitglied. Seine letzte Ausfahrt ist 2017 im Logbuch eingetragen.
2018 RCZ Athletinnen feiern ein erfolgreiches Jahr an internationalen und nationalen Wettkämpfen: Gold und Silber holte sich Lara Eichenberger im Leichtgewichts-Frauen Einer U23 an der Internationalen Hügelregatta in Essen. Nochmals Silber gab es für Lara Eichenberger mit Partnerin Sofia Meakin (Vésenaz) an de U23 EM in Brest. Silbermedaillen gab es auch für Seraina Fürholz und Partnerin Alina Berset (SC Sursee) im Doppelzweier Juniorinnen U19 am Coup de la Jeunesse in Cork.
Der RCZ-Frauen Doppelvierer mit Clio Scheidegger, Andrea Fürholz, Pascale Walker und Lara Eichenberger holen Gold an der Schweizer Meisterschaft. Silber erkämpfen sich der RCZ-Masters Doppelvierer Frauen und auch der Elite Frauen-Achter mit Steuerfrau (siehe Bericht Ruderblatt Oktober 2018)
Conny Wodnik und Maries van den Broek werden SRV-Schiedsrichterinnen und schliessen damit die RCZ-Lücke nach dem Rücktritt von Hans-Peter Kneubühler seit 2003.
An der Vereinsversammlung vom 16. März gibt Beat Rinderknecht nach vielen Jahren den Bereich Material an Heiner Zweifel ab. Tomas Kadlcik gab seine Verantwortlichkeit für die Kategorie Masters an das Ressort Leistungssport unter Leitung von Maries van den Broek zurück. Gudrun Kofler wurde als Leiterin Kommunikation gewählt und übernahm das Amt von Doris Graf, die von 2011 bis 2018 im Vorstand tätig war.
Erstmals durften wir einen 100. Geburtstag eines RCZ-Mitgliedes feiern. Zu Ehren von Alfred Verebèly unserem ältesten RCZ-Mitglied gab es ein feines Fest in kleinem Kreis.
2017 Zu Jahresbeginn holt sich die 21-jährige Pascale Walker die Silbermedaille bei den Swiss Rowing Indoors, den Schweizer Meisterschaften im Ergometerrudern. Ein verheissungsvoller Auftakt! Im Sommer gewinnt Pascale Walker an den U23-Weltmeisterschaften Silber im Skiff. Und dies nachdem sie kurz vorher Europameisterin wurde. Lara Eichenberger, die zweite RCZ-Spitzenathletin, erobert im Leichtgewicht den hervorragenden 2. Platz. Auch die Bilanz der Schweizer Meisterschaften kann sich mit einem Sieg im Frauen-Doppelvierers sehen lassen.
2016 An der Vereinsversammlung im März übergibt Kay Hofmann nach sieben erfolgreichen Jahren das Präsidium an Stephan Gantenbein. Stephan, «der sportliche Geniesser», wie es im Ruderblatt heisst, ist seit 20 Jahren Clubmitglied und aktiver Master. Neu in den Vorstand gewählt werden Beat Soller als Breitensportverantwortlicher und Michael Schnetzer als Finanzchef. Ebenfalls im März geht der neue Webauftritt von rcz.ch online.
2015 Petr Mansfeld folgt dem Ruf des California Rowing Clubs in die USA und verlässt nach fünfeinhalb Jahren den Club. Eberhard Rehwinkel, übernimmt im März als neuer Headcoach. An der Schweizer Meisterschaft holen die RCZ-Frauen wiederum den Meistertitel im Achter sowie im 2-. Pascale Walker gelingt eine taktische Meisterleistung: Sie gewinnt an der U23-Weltmeisterschaft die Bronzemedaille.
2014 Thors Töchter – so heisst der neue leichte Achter. Das harte Training der RCZ-Frauen wurde belohnt mit einem Schweizer Meistertitel im Frauenachter. Schweizer Meistertitel holte sich der RCZ auch bei den U19-Juniorinnen im Doppelvierer.
2013 Ausnahmetalent Pascale Walker gewinnt den Sportpreis der Stadt Zürich in der Kategorie Nachwuchs. An der Schweizer Meisterschaft holt Pascale an einem Tag drei Medaillen: im Skiff, im Doppelzweier mit Ladina Demarmels und im Doppelvierer mit Stéphanie Blumenthal, Julia Rümmelein und Ladina. Zudem wird sie Schweizer Meisterin an den Indoors und erzielt Spitzenplätze an den Europa- und Weltmeisterschaften der Junioren.
Der RCZ bekommt ein Mitglieder-Intranet. In diesem geschützten Bereich sind alle relevanten Infos zu finden: Mitgliederadressliste, Belegungsplan des Clubraums, Bootseinteilungen, Reglement, Statuten etc. Das Intranet dient auch als Community-Plattform der Mitglieder.
2012 Der Kraft- und Fitnessraum im Dachstock des RCZ-Clubhauses ist eröffnet. Mittlerweilen trainieren 35 Juniorinnen und Junioren dort regelmässig.
2011 Das Ja der Generalversammlung zum Ausbau des Dachstocks gibt den Weg frei für das Ausbauprojekt. Die Baukommission, professionell geführt von Breitensportchef und Architekt Urs Keller, schafft das Unmögliche: perfekt im Zeitplan, perfekt unter Budget präsentiert sie den ausgebauten Dachstock am Weihnachtsessen. Gelungen ist das Werk auch dank über 1000 Stunden Freiwilligenarbeit der Clubmitglieder.
2010 wird die Idee konkret, den Dachstock im Clubhaus zu einem Kraftraum auszubauen. Präsident Kay Hofmann, seit 2009 im Amt, ist der Junioren-Förderer der Stunde. Der Club will den jüngsten Clubmitgliedern optimale Trainingsbedingungen bieten. Die Spendensammlung unter den Mitgliedern beginnt.

 

rcz

Der RCZ-Himmel hängt voller Boote...

2000 – 2009
Boomjahre im Breitensport

Rudern boomte in allen gesellschaftlichen Kreisen und in jeder Altersklasse ganz gewaltig.
War es einst der Leistungssport, der die Geschichte des RCZ schrieb, so verschoben sich die Aktivitäten klar in Richtung Breitensport. Immer mehr Frauen und Männer absolvierten Anfänger- und Fortgeschrittenenkurse in unserer Ruderschule und genossen schliesslich das Rudern als Fitness-Sport.
Frühmorgens die Stille des Sees geniessen, an einem Ausflug in die Lagune Venedigs teilnehmen, Teamgeist aktiv miterleben, die eigene Rudertechnik verfeinern oder auch dem geselligen Teil mit gemeinsamen Festen frönen, das alles macht den RCZ zu einem lebendigen Club.
2009 übernehmen Kay Hofmann als Präsident und Tomas Kadlcik als Vizepräsident die Geschicke des RCZ. Der neu formierte Vorstand initiiert wegweisende Neuerungen. So wird die RCZ-Leistungssportabteilung nach einem längeren Dornröschenschlaf komplett neu aufgebaut. Nach der Schweizer Meisterschaft wird die Renngemeinschaft mit dem GC aufgelöst und Petr „Mani“ Mansfeld als RCZ-Trainer verpflichtet.
2007 Das Schülerrudern erhält neuen Schwung, erste Versuche, eine Juniorenabteilung aufzubauen. Bald darauf entsteht die Junioren-Renngemeinschaft mit dem Grasshoppers Ruderclub.

 

 

1990 – 1999
Jetzt auch Frauen im RCZ

1995 klassieren sich die Langstreckenruderer Wirz/Ernst/Henzi/Bodmer/Macher mit einem 7. Rang am Abenteuer Bacharach-Bonn. Am 26. August feiert der RCZ sein 75jähriges Bestehen.
1994 nehmen 10 Ruderinnen und Ruderer mit zwei Gig-Doppelvierern an der 110 km-Regatta Bacharach-Bonn teil. Stefan Henzi und David Chiavacci fahren einen 1. und 2. Platz an der Int. Regatta Greifensee ein; das erste RCZ-Frauenteam Klarer/Chiavacci startet an der SM auf dem Rotsee.
1993 wird das Boothaus umgebaut: eine Damengarderobe mit WC sowie neue Heizungseinbauten sind erforderlich. An den Herbsregatten in Uster und Sursee starten Barbara Klarer/Nathalie Chiavacci im Doppelzweier.
1992 startet ein Sie + Er Doppelzweier.
1991 rudern nun offiziell Frauen mit.
1990 werden die Statuten des Clubs revidiert. Als Novum können auch Frauen die Mitgliedschaft beantragen. Erstmals nimmt ein Vierer an der berühmten Vogalonga in Venedig teil.

 

Barbara Klarer und Nathalie Chiavacci starten an der SM auf dem Rotsee

Auf langer Fahrt: 110 km auf dem Rhein von Bacharach nach Bonn

1980 – 1989
Die Achziger Jahre

1987 fährt der Nachwuchs erste Plätze in Uster, Zürich, Sursee und Sarnen heraus. Der Ring führt fünf Wanderfahrten durch.
1986 beendet Hj. Keller seine internationale Schiedsrichtertätigkeit nach 28 Jahren. Hanspeter Kneubühler wird nationaler Schiedsrichter.
1984 und 1985 Die Saison bestreiten hauptsächlich die Veteranen zusammen mit den Junioren. Sie fahren in der Kategorie B der Interclub-Meisterschaft.
1983 wird Hansjakob Keller zum neuen RCZ-Präsidenten gewählt.
1982 fahren Macher/Dämmig in Amsterdam an der FISA-Veteranen Regatta im Zweier ohne auf Rang 1, im Doppelzweier Burkhart/Eugster auf Rang 2 und Eugster zusätzlich im Skiff ebenfalls auf den 2. Platz.
1981 setzen sich Die Veteranen Willy Burkhart/Charles Eugster im Doppelzweier sogar gegen die jüngere Kategorie durch.
1980 wird Beat Germann neuer Präsident.

 

Charles Eugster und Willy Burkhart an der SM auf dem Rotsee

Die neuen Junioren Stefan Bodmer und Stefan Guggisberg mit den zwei Trainern Bodmer und Macher

1970 – 1979
50 Jahre RCZ

1978 wird Otto Ernst in einem Renngemeinschafts-Achter Schweizermeister. Der erste Titel für den RCZ nach 11 Jahren!
1977 rudern Ernst/Schollenberger (RCZ/SCK) Erfolge ein: 2. Rang im Zweier ohne, zweimal 1. Rang in Zürich und Stansstad und 1. Rang an der SM im Senior A Rennen.
1976 tritt Hansjakob Keller nach 13 Jahren als ZRV-Präsident zurück. Armin Notz amtete während der gleichen Zeit als Vizpräsident.
1975 starten an der Herbstregatta erstmals zwei gemischte Doppelzweier mit Otto Ernst/Soja Keller sowie Thomas Vogt/Brigitte Burkhart.
1974 steuert erstmals eine Frau ein RCZ-Boot.
1973 werden zwei neue Boote getauft: ein Doppelzweier auf den Namen Floh, ein Vierer mit Steuermann zu Ehren des grossen Skiffier’s Ernst Rufli auf dessen Rufnamen «Pömp». Otti Ernst rudert als 17jähriger 2446 km, nur 179 km weniger als Thomas Macher.
1972 qualifiziert sich Thomas Macher im Vierer-ohne der Renngemeinschaft RCZ/RCK für die Olympischen Spiele in München, wo das Boot den kleinen Final erreicht; seit 1948 der erste RCZler, der an Olympischen Spielen teilnimmt. Willy Burkhart wird im SRV zum Obmann der «Masters» ernannt. Bis 1987 führt er dieses Amt.
1970 Macher/Dämmig starten zusätzlich zum Vierer auch im Doppelzweier und Macher rudert im Skiff erfolgreich an der Herbstregatta Greifensee.
Ende Oktober 1970 wird das 50jährige Bestehen des RCZ im Zunfthaus zur Schmiden mit einem rauschenden Club-Ball gefeiert.

 

Olympiamannschaft mit Thomas Macher (rechts) und Hanspeter Kneubühler als Trainer (Mitte)

Ottis Skiff-Tragetraining

1960 – 1969
Die 60er Jahre

Am Ende der erfolgreichen Saison 1960 promovierten mit einem Schlag acht Mann in die nach alter Wertung damals noch zweithöchste Leistungsklasse der Junioren. Der «Raussmüller»Débutants Achter bleibt in diesem Jahr an allen Regatten ungeschlagen und ist auch 1961, nun als Junioren Achter erfolgreich unterwegs. Infolge Berufsausbildung und Ausland-Aufenthaltes der Mitglieder löst sich Junioren Achter Ende Saison auf. Armin Notz wird neuer Präsident des RCZ. Hanspeter Kneubühler und Röbi Rufli sind die neuen Hoffnungsträger. «Kneu» rudert mit verschiedenen Renngemeinschaften von Sieg zu Sieg.
1964 als Schüler, 1965 als Debutant und 1966 als Senioren geben Maurer, Dörflinger, Macher und Bodmer zu Hoffungen Anlass. Victor Maurer, Thomas Macher, Fredi Stadler und Martin Wirz siegen 1968 in Zug und Zürich, der Anschluss an die Elite aber gelingt nicht.
Ein schwerer Schatten fällt auf das Klubjahr: die Yole «Steve Fairbairn» wird in der einbrechenden Dämmerung von einem Motorboot förmlich entzweigeschnitten, ein Ruderer wird dabei tödlich verletzt.

 

Senior-A-Vierer 1968 mit Maurer, Macher, Stadler und Wirz

Hanspeter Kneubühler

1950 – 1959
Das neue Heim am Mythenquai

Im Herbst 1951 ist es dann soweit: der Ruderclub zieht in den von Architekt Robert Landolt entworfenen Holzbau am Mythenquai ein! Karl Schmid, der damalige Präsident des Ruderclubs, durfte an der Einweihung am 26. April 1952 fast den ganzen Stadtrat begrüssen einschliesslich Stadtpräsident Emil Landolt. Der RCZ zählt Ende 1951 total 127 Mitglieder, wovon 21 Aktive und 7 Schüler; die 99 andern setzen sich aus Frei, Ehren-, Passiv- und Ring-Mitgliedern zusammen.
Der Ring, Ehemalige und Freunde des RCZ, gegründet 1943, ist der gute Geist des Clubs und unterstützt mit Rat und Tat die Aktiven. Zweimal wöchentlich unternehmen die Ringmitglieder gemeinsame Ruderausfahrten mit anschliessendem Hock.
Nach einem erfolgverprechenden Neuanfang im Junior-Achter 1951, fiel dieser jedoch bereits 1953 auseinander. Auslandaufenthalte und RS liessen die Verbliebenen mit dem alten Kämpfer Willy Burkhart allein. Diese suchten Anschluss am auftrumpfenden Ruder-Club Thalwil. 1957 blieb der Schüler-Achter die ganze Saison ungeschlagen! 1958 setzte er seinen Siegeszug fort. Zum ersten Mal seit langem ist wieder ein RCZ-Achter im Einsatz im Ausland: bei der Regatta in Mannheim (Seiler-Achter). Danach jedoch trat eine Stagnation ein.

 

Das neu erstellte Clubhaus am Mythenquai

Der Altherren-Vierer nach seinem Sieg an der Zürcher Herbst-Regatta 1957


1940 – 1949
Rudersport während den Kriegs- und Nachkriegjahren

Die Kriegsjahre haben auch auf den Rudersport fatale Folgen: militärisch bedingte Abwesenheiten verhindern ein kontinuierliches Training; 1940 fallen die Schweizermeisterschaften aus. 1941 und 1942 feiern die RCZler weitere Erfolge, überholen die Rekordzahl von 46 des GC und errudern 1943 anlässlich der Schweizermeisterschaften den fünfzigsten Meistertitel! 1944 startet ein Junior-Achter an der Meisterschaft und überrascht mit seiner Leistung: er büsst auf den Schmid-Achter nur eine knappe Länge ein! Nochmals gewinnt ein Skiffier Medaillen en masse für den RCZ: Hansjakob Keller wir fünfmal hineinander Meister im Skiff, und gewinnt 1947 und 1949 die Bronzemedaille an den Europameisterschaften. Ein weiteres Mal startet der RCZ-Achter 1947 in Henley und verliert ganz knapp gegen die Engländer vom Jesus College. Ein Vierer-ohne mit Albicker, Oehninger, Els und Wolfensberger beginnt die Saison 1949 mit Siegen in Paris und am Dreiländerkampf in Mailand. Dann aber verfolgen gesundheitliche Probleme die Mannschaft und nur Hansjakob Keller holte sich in Amsterdam die Bronze-Medaille.

 

Der Junior-Achter 1942, vorne links der 2017 verstorbene Charles Eugster

Fünfmal nacheinander, von 1945-1949 war Hansjakob Keller Meister im Skiff, und Dritter an den EM 47 und 49


1938 – 1939
Ende der Goldzeit

1939 gewann unser Vierer zum drittenmale das Rennen von Henley. Auch auf dem Rotsee gingen wieder fünf Meisterschaften an den RCZ. Die Europameisterschaften in Amsterdam standen vor der Tür – da brach der Weltkrieg aus. Nach Monaten erst kamen die Boote in das verwaiste Bootshaus zurück.
1938 – Europameisterschaft in Mailand
Der Vierer-ohne hatte in diesem Jahr kein einziges Rennen miteinander gerudert ausser diesem Einen und gewann es souverän!

 

Karl Schmid, Werner Schweizer, Oscar Neuenschwander und Hermann Betschart an der EM 1938 in Mailand.

Siege natürlich auch auf dem Zürichsee; im Hintergrund der Raddampfer "Helvetia"


1936 – 1937
Vom FCZ zum RCZ

Drei olympische Finals 1936 – zwei Medaillen
Berlin 1936, Hitlers grosse Show! Und das «Unglück» für unsere neun Ruderer. Alle drei Vorrennen, Vierer-mit, Vierer-ohne und Achter wurden gewonnen, und somit fuhren wir alle Finals! Das konnte nicht gut gehen! Dass wir trotzdem noch Silber (Vierer-mit) und Bronze (Vierer-ohne) gewannen half etwas über die Enttäuschung der Achter-Niederlage hinweg. Und Pömp? Rufli spielte förmlich mit seinen Gegnern im Vorlauf und Halbfinal. Am Final jedoch füllte sich sein Schiff auf der windgepeitschten Aussenbahn so mit Wasser, dass jeder andere ausgestiegen wäre. Er quälte sich ins Ziel und wurde von Leuten geschlagen, die er vorher einfach stehen liess!
 
Aus FCZ Ruderern werden Ruder-Club-Zürich Mitglieder
Im Winter 1936/37 muss der FCZ wegen finanzieller Schwierigkeiten den Letzigrund an die Stadt Zürich abtreten. Die Sektionen Leichtathletik, Hockey, Boxen und Rudern machen sich selbstständig. So entstand der RCZ Ruder-Club-Zürich.
 
Hohe Wellen verhindern sichere Europameisterschaft
Das Jahr 1937 begann mit dem Umbau unserer Mannschaften, da die Gebrüder Homberger nicht mehr zur Verfügung standen! Mit Oskar Neuenschwander und Werner Schweizer wurde ein neuer Vierer aufgestellt, und auch dieser war erfolgreich wie zuvor. Nach den Siegen in Küsnacht, Zürich, Belgrad und dem Rotsee ging’s an die Europameisterschaften in Amsterdam. Nach 1900 Metern und eineinhalb Längen Vorsprung passierte das Unglaubliche: eine von der Stirnwand zurückgeschlagene Welle riss unserem Bugmann Hermi Betschart das Ruder mit einer solch elementaren Gewalt aus der Hand, dass die Dolle glatt abgebogen und der Bootskörper sogar aufgerissen wurde! Die Deutschen mogelten sich als neue Europameiser ins Ziel doch die Standing Ovation gehörte dem 2. Rang der Schweizer!

 

Berlin-Grünau: der RCZ Vierer um Längen voraus!

Vom FCZ zum RCZ


Hattrik in Henley –
Der Triumph von Henley

1936 dann der vollständige Hattrick: sie gewannen alle drei klassischen Rennen in Henley und entführten den Grand Challenge zum ersten Mal seit 1909 wieder auf den Kontinent! Und alle waren sich einig: hätten unsere FCZler Schmid-Homberger nicht den Zweier-ohne gestrichen, wären auch die Silver Goblets in die Schweiz gewandert.
Der siegreiche Vierer-ohne in diesem Rennen hiess übrigens «Nestlé» und wurde von eben dieser Firma gesponsert. Als Gegenleistung wurde eine Seite über Rudertechnik für die berühmten Bild-Sammelalben von Nestlé, Peter, Cailler, Kohler gestaltet, die über die Vorteile des Fairbairn-Ruderstils berichtete...
1935 reisten die Zürcher nach England um an der berühmten Henley Royal Regatta teilzunehmen. Steward-Cup (Vierer-ohne), Grand Challenge (Achter) und Diamonds-Cup (Skiff) wurde bis dahin noch nie zusammen von einem kontinentalen Club gewonnen. Dies änderte sich; der Steward-Cup wurde 10 Sekunden schneller als der als unantastbar geltende Vorjahresrekord der legendären Pembroke gewonnen (und erst 1962 von den Russen gebrochen). Den Achter verlor unsere Mannschaft wegen eines Steuerleinendefekts. Den Triumph aber vervollständigte Ernst Rufli! Im Vorlauf schlug er, von hinten, versteht sich, einen der grossen englischen Favoriten, P.H. Jackson, mit fünf Längen, in der zweiten Runde den Engländer Tyler, im Halbfinal den Schweizer Rivalen Eugen Studach und schliesslich im Final den Tschechen Zavrel.

 

Vierer-ohne weit voraus in Henley …

… genauso der Allrounder Rufli als Sieger des Diamond-Cups …

… und als Krönung 1936 der Hattrick mit dem Sieg des Achters im Grand Challenge Cup!


Fairbairn Stil

Fairbairn-Stil – die Revolution im Rudersport
Im Winter 1933/34 begannen die vier Idealisten, Schwärmer und Freunde, Betschart, Schuler, Homberger und Schmid mit ihrem Trainer Arthur Dreyfus im revolutionären, neuen, von Steve Fairbairn erfundenen Stil zu rudern. War die Körperstellung bis dahin gedrillt wie die Achterstellung der Rekruten, war der neue Stil «lässig» und mit sehr viel weniger Kraftaufwand zu bewerkstelligen. Dank intensivstem Training sowohl auf dem See als auch in der Ruderkiste waren die vier bereits nach einem Jahr soweit, dass sie die neue Art zu rudern perfekt beherrschten. «De Geischt und d’Bei», beantwortete Karl Schmid die Frage nach dem grossen Erfolg. Der kraftvolle Effekt, das Boot mit dem Beinstoss zu schieben und mit lockerer, geschmeidiger Körper- und Armarbeit den wuchtigen Startsprung vom Stemmbrett aufzufangen und voll auf das Ruder zu übertragen, diese geniale Erfindung Steve Fairnbairns, war den FCZ Ruderern in Fleisch und Blut übergegangen. Und auch heute noch wird in diesem Stil gerudert.
 
Meisterschaftssiege en masse
1934 bis 1936 gewannen die neun (!) Ruderer des FCZ alle Meisterschaften in der Schweiz. Sie wechselten einfach von einer Bootskategorie zur andern! Dies ein weiterer Beweis, dass der neue Fairbairn-Stil kräftesparend ist.

 

links der neue Fairbairn-Stil, rechts der orthodoxe Stil


1930 – 1939
Die Dreissiger Jahre, eine neue Zeit

1934 waren die FCZler nicht mehr zu halten: ganze fünf Siege (beide Vierer, Zweier-ohne, im Einer und Achter durch Rufli) trugen sie nach Hause!
1933 wurden sie in Luzern um nur zwei Zehntelssekunden geschlagen, an den ersten Meisterschaften auf dem Rotsee liessen sie alle hinter sich und gewannen sowohl in beiden Vierern und durch Rufli-Schmid auch noch im Zweier-ohne.
1932, nun bereits Senioren, waren die Europameister von Etoile Biel ihre einzigen Gegner.
1931 siegten sie ausser der Schweizer-Meisterschaft zusammen mit Max Schuler und Hermann Betschart praktisch alle Junioren-Rennen.
1929 Die Junioren Ernst Rufli (Pömp) und Karl Schmid (Schmuddle) hatten bereits erste Rennen gewonnen. Vater Stämpfli, der strenge Lehrer, sagte den beiden bereits damals, dass wenn beide fleissig trainieren würden, sie auch einmal ein Rennen gewinnen könnten... Sie gewannen nicht eins sondern Hunderte!

 

Der Junioren Achter 1930/31, damals wurde noch im orthodoxen Ruderstil gerudert.

Der "Wunder-Vierer" mit Karl Schmid, Alex Homberger, Hans Homberger und Hermann Betschart 1935 unterwegs im lockeren Fairbairn-Stil...


1920 – 1929
Aller Anfang ist schwer

Gegründet 1920 als Rudersektion des Fussballclubs Zürich. In Vater Stämpfli’s Bootsbauerei in Wollishofen erhielten die neuen Ruderer einen Bootsplatz und dank einem Darlehen der Fa. Denzler Söhne eine Vierer Yole-de-mer. Wenig später wurde der Club auch vom Schweizerischen Ruderverband als 10. Zürcher Ruderclub anerkannt. Vater Stämpfli war es auch, der die neuen Mannschaften trainierte. Ein begeisterter Ruderer und Lehrer, ein genialer Handwerker und Bootsbauer, der entscheidende Förderer des Ruderclubs Zürich.

15 Rennen, 13 Siege – Dies die sportliche Bilanz 1922, im zweiten Jahr aktiver Ruderei! Vierer und Achter waren die erfolgreichen Boote, alles wurde dem Ziel einer Mannschaft untergeordnet.
1923 wurde die Rudersektion im Achter in Lüttich auf der Maas Sieger. Die ganze Expedition reiste mit rund 25 Mann samt dem im Couloir aufgehängten Achter in einem Zweitklasswagen der SBB nach Lüttich und zurück!
1924 dann Schweizermeister in der Vierer-Yole.
1925 stehen in der Bilanz sieben Siege und fünf zweite Plätze.
1926 krönte der Achter die erste Blüteperiode mit der Schweizermeisterschaft und belegte an den Europa Meisterschaften in Luzern den vierten Rang.
1927–28 trat eine kleine Stagnation ein, die dann aber mit der «Kilchberger Invasion» 1929 und 1930 wieder wettgemacht wurde.

 

Gründung der Rudersektion des FC Zürich 1920 im Bootshaus von Vater Stämpfli

Die erste Regatta-Mannschaft des Clubs 1921